Huskys sind wunderschöne Tiere, aber sie haben auch Angewohnheiten, die wir nicht tolerieren wollen und sollten. Hier sind einige häufige Probleme, mit denen wir bei Huskys und anderen Hunden konfrontiert sind. Problem erkannt ist aber nicht gleichzeitig Problem gebannt. Diese nervigen Verhaltensweisen abzutrainieren dauert und kostet Sie als Besitzer eventuell einige Nerven.
Bei allen Hunden, aber besonders bei Huskys ist es wichtig, konsequent zu sein. Hunde verstehen „Manchmal“ nicht. Sie müssen gutes Benehmen belohnen. Wenn Ihr Hund etwas richtig macht, loben Sie ihn. Auch wenn er es anfangs eher aus Versehen macht.
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Bestrafung ist die falsche Erziehungsmethode. Sehr wahrscheinlich weiß Ihr Hund nicht, was genau falsch war. Und so bekommt er nur Angst vor Ihnen. Sie aber müssen sein vertrauenswürdiger und konsequenter Rudelführer sein. Alles andere würde Ihre Beziehung verschlechtern. Also bestrafen Sie schlechtes Verhalten nicht, sondern ignorieren Sie es und loben Sie gutes Verhalten.
Durch offene Türen stürmen
Es gibt immer wieder Huskys, die – wenn sie Glück haben – in Tierheimen landen, weil für den Postboten oder einen Lieferanten die Tür geöffnet wurde und der Husky sofort heraus gestürmt ist. Wenn Ihr Husky gechippt ist, wird sich das Tierheim bei Ihnen melden. Leider kommt es auch vor, dass so eine ungestüme Flucht zu einem Unfall führt oder sich die Tiere völlig verlaufen. Deshalb haben Sie Glück, wenn er in einem Tierheim abgegeben wird. So weit sollte es aber nicht kommen.
Es ist sehr wichtig, Ihrem Hund frühzeitig klar zu machen, dass er die Türschwelle nur überschreiten darf, wenn Sie Ihr OK geben. Der beste Weg, dies zu trainieren besteht darin, den Hund an die Leine zu nehmen und ihn Sitz machen zu lassen. Öffnen Sie nun die Tür. Wenn der Hund Anstalten macht, durch die Tür zu gehen, sagen Sie “Nein” und versperren ihm den Weg. Er muss sich wieder setzen und Sie wiederholen das Öffnen der Tür so oft, bis er beim Öffnen nicht mehr aufsteht und hinausgehen will.
Achten Sie darauf, den Hund für jeden Erfolg zu belohnen. Nach mehreren Erfolgen und Warten beim Öffnen der Tür kann der nächste Schritt folgen. Sie gehen jetzt selbst über die Türschwelle und sagen dem Hund, dass er sitzen bleiben soll. Dann geben Sie den Befehl zur Auflösung, so etwas wie “Go” oder “Los”. Der Hund geht nach Ihnen raus. Jetzt belohnen Sie ihn nicht! Kein Aufregung und großes Trara, denn dann rennt er beim nächsten mal wieder los. Die Belohnung gibt es nur für das Sitzenbleiben.
Es ist wichtig, jedes Mal konsequent zu sein, wenn Sie aus der Tür gehen. Dieses Ritual müssen Sie unbedingt einhalten, auch wenn Sie es mal eilig haben. Und seien Sie vorbereitet, dass draußen vielleicht ein anderer Hund oder eine Katze vorbeilaufen und Ihr Husky alle gelernten Regeln vergisst. Doch je öfter Sie es üben und je mehr Ihr Hund Ihnen vertraut, desto unwahrscheinlicher ist dies.
Kauen
Ein Hund kaut, um Stress abzubauen. Aber kauen ist auch wichtig für die Mundhygiene. Wenn Ihr Husky ein Kau-Bedürfnis hat, wird er das auch befriedigen. Stellen Sie daher Kauspielzeuge bereit, auf denen Ihr Hund bedenkenlos kauen kann.
Hundespielzeug sollte echtes Hundespielzeug sein, keine alten Socken oder Decken. Der Hund kennt den Unterschied zwischen alt und neu nicht. Er nimmt dann auch gerne mal die neu gekaufte Luxusdecke fürs Sofa. Und wenn Sie kleine Kinder im Haus haben: Bedenken Sie, Ihr Hund kennt den Unterschied zwischen seinem Hunde-Stofftier und dem des Kindes nicht. Stellen Sie den Hunden in jedem Raum des Hauses ein Spielzeug zur Verfügung, damit sie verfügbar sind, wenn Ihr Hund kauen will. So sind Möbel, Sofas, Stühle und Teppiche relativ sicher.
Sollte Ihr Hund dennoch lieber an Ihren Möbeln als an seinem Spielzeug kauen, können sie die Möbel mit für ihn übel schmeckenden Substanzen besprüht. Einige Beispiele sind Bitterapfel, Paprikasaft, Zitronensaft und andere handelsübliche Bitterstoffe. Wenn Sie nur kurz aus dem Haus sind, können Sie den Hund auch in seine Transportbox oder draußen in einen Hundeauslauf setzen.
Für eine Hausbox sollten Sie beachten, dass Sie groß genug für einen Husky ist. Die Hundebox von dibea* gibt es in verschiedenen Größen. Und die stabile Alu-Box* ist auch geeignet. Allerdings gilt diese Lösung nur, wenn Sie das Haus nur kurz verlassen.
Graben und buddeln
Husky-Besitzer können ein Lied davon singen, der Garten sieht aus wie eine Mondlandschaft. Denn ihr Husky hat sich als Landschaftsgärtner ausgetobt.
Das Buddeln ist ein natürliches Verhalten und kann einigen Hunden nicht abgewöhnt werden. Am besten, Sie schaffen ein Reich für Ihren Husky in einem Teil Ihres Gartens. Dort kann er buddeln und graben so viel er will.
In den Teil des Gartens, der Ihnen wichtig ist und bei dem Rasen und Blumen so bleiben sollen wie Sie sind, dürfen Sie Ihren Husky nur hinein lassen, wenn Sie ihn beaufsichtigen. Das ist leider die einzige 100 prozentige Sicherheit, dass Ihr Hund nicht buddelt.
Bei vielen Huskys kann das Buddeln eingedämmt werden, aber nur wenige verzichten ganz aufs Buddeln. Vor allem das Buddeln entlang des Zauns ist ein Problem. Schnell hat sich Ihr Husky unter dem Zaun durch gegraben und ist auf und davon.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Zaun zu schützen. Trittsteine oder Pflastersteine oder einen Sandkasten für Ihren Hund.
Lesen Sie dazu auch meinen Artikel: So verhindern Sie, dass Ihr Hund unter dem Zaun hindurch gräbt.
Über den Zaun klettern
Einige Huskys scheinen sich als Hobby das Klettern auserkoren zu haben. Und zwar nicht auf Berge, sondern über Ihren Gartenzaun. Viele Besitzer fragen sich: “Warum macht er das?”. Die Antwort ist einfach: “Um auf die andere Seite zu kommen.” Huskys sind neugierig und einige auch verfressen. Sie riechen etwas Interessantes und dann wollen sie da hin. Daran hindert sie auch ein niedriger Zaun nicht.
Es gibt verschiedene Lösungen: Erhöhen Sie Ihren Zaun, so dass Ihr Husky nicht mehr drüber kommt. Schrägen Sie den Zaun oben ab, wie man das manchmal bei Zäunen um Sicherheitseinrichtungen sieht oder bauen Sie einen großen Zwinger mit Dach für den unbeaufsichtigten Auslauf.
Experten empfehlen so genannte Bohlenzäune. Zum Beispiel Kiefernholz-Zäune im gewölbten Design* oder mit einer geraden Abschlusskante*. Huskys können an ihnen viel schlechter hochklettern, als an einem Maschendrahtzaun. Außerdem versperren sie Ihrem Hund den Blick, und es prallen nicht so viele Verlockungen auf ihn ein, den Garten zu verlassen.
Es gibt auch Elektrozäune für Hunde*, wie sie zum Beispiel auch auf Pferdekoppeln eingesetzt werden. Diese sind nicht unumstritten und Sie müssen für sich selbst entscheiden, ob sie einen solchen Elektrozaun einsetzen wollen.
Achten Sie auch darauf, dass Ihr Hund keine “Steighilfen” hat, um ihm das Klettern zu erleichtern. Es sollten keine Komposthaufen, Holzhaufen oder andere Gegenstände in der Nähe des Zaunes sein, die Ihr Husky nutzen kann.
Hochspringen
Während man es niedlich findet, dass Welpen an einem hochspringen, ist das bei etwa 20 Kilogramm schweren Huskys nicht niedlich. Für Kinder und ältere Menschen kann es sogar sehr gefährlich sein. Sie verlieren das Gleichgewicht und fallen hin.
Husky springen an Menschen hoch, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Was ja auch passiert. Sie bekommen vom Angesprungenen Aufmerksamkeit, positive oder negative. Dem Husky ist es egal, Hauptsache eine Reaktion des Menschen.
Im Umkehrschluss heißt das, schenken Sie Ihrem Husky keine Aufmerksamkeit, wenn er Sie oder andere anspringt. Oder auch bei einem anderen unerwünschten Verhalten. Spielen Sie “Sei ein Baum”. Bleiben Sie einfach stur stehen und ignorieren Sie den Hund. Hunde springen nicht an Bäumen hoch, weil die uninteressant sind. Ausnahme, eine Katze oder ein Eichhörnchen ist im Baum.
Wenn Ihr Hund ruhig auf allen vier Pfoten steht loben Sie ihn und geben Sie ihm ein Leckerchen. Streicheln Sie ihn und schenken Sie ihm Aufmerksamkeit. Sobald er sie wieder anspringt, stoppen Sie sofort jegliche Aufmerksamkeit. Damit diese Erziehung erfolgreich ist müssen Sie wohl oder übel dieses Verhalten allen Gästen beibringen. Besonders Kinder finden es eigentlich ganz schön, mit dem Hund zu toben. Bleiben Sie trotzdem streng, mit Hund und Kind. Denn Sie wissen, dass Sie bei Huskys nur etwas erreichen, wenn Sie konsequent bleiben.
Zuschnappen und knabbern
Es gibt Huskys, die gerne auf den Fingern und Händen ihrer Besitzer kauen und an ihnen knabbern. Das gewöhnen Sie sich meistens als Welpen an. Dann mag man das noch witzig finden, aber auch Welpen sollten lernen, worauf sie kauen dürfen und worauf nicht.
Und das spielerische Kauen kann auch zu einem echten Biss führen. Gerade Huskys kennen ihre Beißkraft nicht, daher sollten schon Welpen dazu erzogen werden, nicht an Menschen zu kauen.
Manchmal reicht es schon, dem Welpen oder dem Hund klar zu machen, dass er ihnen weh tut. Kleine Welpen quietschen, wenn sie von ihren Geschwistern gezwickt werden. Sagen sie hoch und laut “Autsch” und schenken Sie ihm keine Aufmerksamkeit mehr.
Wenn Huskys als Welpen nicht gelernt haben, wo ihre Grenzen sind und dass sie Menschen weh tun, ist das bei den für Sturheit bekannten Huskys eine längere Aufgabe. Hier empfehle ich, sich einen lokalen Hundetrainer zu suchen und gezielt dieses Problem anzugehen.
Weitere Infos und viele Tipps zur Erziehung eines Huskys finden Sie in den Büchern von Claudia Kaiser:
Husky Erziehung: Hundeerziehung für Deinen Husky Welpen* und
Husky Training: Wie Du durch gezieltes Hundetraining eine einzigartige Beziehung mit Deinem Husky aufbaust*
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