9 Wichtige Tipps für Beagle-Neulinge

Sie sind zum ersten Mal Besitzer eines Beagles und es läuft nicht so wie Sie es sich vorgestellt haben? Ihr Zuhause ist ein großes Durcheinander und Sie sind mit den Nerven am Ende?

Hier sind 9 wichtige Tipps, die Sie berücksichtigen sollten, wenn Beagle-Erstbesitzer sind.

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1. Machen Sie Ihr Haus welpensicher

Erstbesitzer von Beagle-Welpen können sich kaum vorstellen, was so kleine Hunde alles anstellen können. Und sie sind sich nicht bewusst, was sie selbst alles falsch machen können.

Beagles sind neugierig und unternehmungslustig, darum lieben wir sie auch so. Und sie erforschen ihre Umgebung, indem sie Dinge in den Mund nehmen und sie dann oft schlucken. Sie werden auch in den hintersten Ecken Ihres Hauses Dinge finden, von denen Sie überhaupt nicht wussten, dass es die gibt. Ihr Beagle findet sie!

Doch leider schlucken sie auch Dinge, die sie besser nicht in ihren Mägen haben sollten. Welpensicherheit ist ähnlich wie Kindersicherheit. Entfernen Sie alles, was sie erreichen könnten und dann kauen, zerbrechen oder herunterschlucken.



Diese Dinge müssen Sie unbedingt beachten, damit Ihr Haus welpensicher wird:

  • Gehen Sie durch jedes Zimmer und heben sie alles vom Boden auf, was Ihr Welpe in den Mund nehmen könnte.
  • Bewahren Sie alle elektrischen Kabel und Steckdosen außerhalb seiner Reichweite auf.
  • Halten Sie den Mülleimer geschlossen, am besten in einem der Unterschränke in Ihrer Küche, den Sie mit einer Kindersicherung verschließen sollten. Beagle lieben es, im Müll zu wühlen und ihn zu fressen.
  • Sichern Sie Schränke und Schubladen auf der unteren Ebene mit Kindersicherungen. Beagle sind sehr geschickt darin, Türen zu öffnen.
  • Halten Sie die Toilette und die Badezimmertüren geschlossen.
  • Bewahren Sie KEINE Medikamente oder Schlüssel auf den Tischen auf.

2. Sozialisieren Sie Ihren Beagle so viel und so früh wie möglich

Beagle sind liebenswürdige und soziale Hunde. Sie können mit Menschen jeden Alters auskommen. Sie vertragen sich sowohl mit anderen Hunden als auch mit Katzen. Um sie jedoch so verträglich mit allen zu machen, müssen Sie schon in jungen Jahren mit allen möglichen Sachen und Tieren sozialisiert werden.

Sozialisierung in der Hundewelt bedeutet, sie verschiedenen Menschen, Tieren, Geräuschen und Gerüchen auszusetzen und damit positive Dinge in Verbindung zu bringen. Dies stellt sicher, dass Ihr Beagle keine ängstliche, schüchterne oder aggressive Persönlichkeit ausbildet.

Hier sind einige Dinge, die Sie tun müssen:

  • Stellen Sie Ihren Hund ab und zu neuen Leuten vor. Bitten Sie Ihre Freunde und Familienmitglieder, Sie öfter zu besuchen. Setzen Sie Ihren Hund allen Arten von Menschen aus: Menschen mit Bart und/oder Brillen, Menschen mit verschiedenen Kleidungsstücken und Kindern verschiedenen Alters.
  • Verabreden Sie sich mit allen Tierhaltern, die Sie kennen und treffen Sie sich mit ihnen. Sie können Hunde, Katzen und andere Haustiere vorstellen und Ihrem Welpen erlauben, mit ihnen zu interagieren. Nehmen Sie ihn mit in einen nahe gelegenen Hundepark oder eine Hundeschule, wo er mit anderen Hunden spielen kann.
  • Bringen Sie ihn regelmäßig an verschiedene Orte. Gehen Sie aufs Land, in die Großstadt und fahren Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
  • Setzen Sie ihn verschiedenen Arten von Gerüchen aus. Nehmen Sie ihn mit nach draußen und lassen Sie ihn verschiedene Dinge in der Umgebung riechen.

Denken Sie immer daran, positive Dinge zu assoziieren, wenn Ihr Hund mit anderen in Kontakt kommt. Bitten Sie zum Beispiel Ihre Gäste, ihm eine Belohnung zu geben wenn er sich korrekt verhält, und loben Sie ihn, wenn Ihr Hund mit anderen Tieren ruhig interagiert.

3. Üben, üben, üben, wiederholen!

Gerade Beagle-Erstbesitzer sind sich häufig nicht darüber im Klaren, wie hartnäckig, frech, schelmisch und stur diese Hunde sein können. Sie haben einen unabhängigen Geist, der voller Neugier ist.

Ohne Training kann es schwierig werden, mit ihnen friedlich und ohne Probleme zu leben. Vor allem müssen Sie klare Regeln aufstellen und diese konsequent durchsetzen. Sobald Beagle eine Schwäche wahrnehmen, nutzen sie diese auch aus. Versuchen Sie erstmal alleine, ob es klappt. Falls nicht, sollten Sie zeitnah entscheiden, ob Sie sich nicht für eine bestimmte Zeit einen professionellen Trainer zu Hilfe holen.

Manchmal sehen Erstbesitzer die Hilfe eines Tiertrainers als Niederlagen an, weil sie es nicht selbst geschafft haben. Das ist Unsinn! Nehmen Sie immer – und vor allem beim ersten Hunde – jede Hilfe an, die Sie bekommen können.

Leider habe ich keine Datenbank oder Website online gefunden, auf denen man alle Hundeschulen/Hundetrainer in Deutschland finden kann. Aber ein guter Start sind die Webseiten von Hundeschulen.de und dem Hundetrainer-Netzwerk.

4. Tägliche Bewegung ist das A und O

Beagle wurden für die Jagd gezüchtet. Ihre Aufgabe war es, kleinere Tiere aufzuspüren und zu jagen.

Obwohl Beagle jetzt Haustiere sind haben sie immer noch viel Power. Sie brauchen unbedingt jeden Tag ausreichend Bewegung. Wenn nicht, münzen sie die Power in sich um und fangen an, Ihre Wohnung oder Ihr Haus auseinanderzunehmen. Das ist auch etwas, das neue Beagle-Besitzer oft unterschätzen.


Tierärzte gehen davon aus, dass 40% der Beagle-Verhaltensprobleme verursacht werden, weil die Besitzer ihnen nicht genügend Bewegung bieten.

Gehen Sie also zweimal am Tag spazieren. Und trainieren Sie sie auch mit rennen, springen und Suchspielen.

Ein optimaler Tag für einen Beagle könnte so aussehen:

  • Langer Morgenspaziergang von 30 Minuten, dabei 5 bis 10 Minuten joggen und rennen.
  • Spielzeit am Nachmittag von 10 Minuten im Garten oder auf der Wiese. Gerne Apportierspiele an der langen Schleppleine oder ganz ohne Leine.
  • Langer Spaziergang von 30 Minuten vor dem Schlafengehen.
  • Zwischendurch immer wieder übliches Kommando-Training und Spielen.

Welpen brauchen nicht so viel Bewegung. Normalerweise reicht ihnen ein Spaziergang um den Block und etwas Spielzeit. Dies hängt jedoch von ihrem Alter und ihrem Energieniveau ab.

Sollten Sie nicht so viel Zeit für Ihren Beagle aufbringen können und das jeden Tag, dann sollten Sie sich überlegen, ob es überhaupt klug wäre, einen Hund zu kaufen. Es gibt definitiv „gemütlichere“ Hunderassen als Beagle, aber auch die brauchen Auslauf und Aufmerksamkeit.



5. Beginnen Sie so schnell wie möglich mit dem Hundeboxen-Training (Transportbox)

Für viele Neubesitzer ist es erstmal befremdlich, ihren Beagle in eine Transportbox zu setzen, aber es ist nichts Schlimmes dabei. Eine Kiste bietet Hunden eine sichere Umgebung zum Ausruhen. Es ist wie in ihrer eigenen Höhle. Er ist von allen Seiten geschützt und ist ein Ort zum Zurückziehen.

Abgesehen davon gibt es einige Vorteile, wenn man einen Hund an eine Transportbox gewöhnt.

  • Es wird das Training zur Stubenreinheit einfacher machen.
  • Wann immer Sie im Haus beschäftigt sind und nicht wollen, dass Ihnen Ihr Hund um die Füße streicht, können Sie in der Box „ablegen“. So stellen Sie sicher, dass ihm und Ihnen nichts passiert.
  • Es kann helfen, Trennungsängsten entgegenzuwirken.
  • Wenn Sie für kürzere Zeit das Haus verlassen müssen, können Sie Ihren Beagle in die Kiste setzen, so dass er keinen Unsinn macht, während Sie kurz weg sind. Die Zeit sollte aber begrenzt sein. Gehen Sie nicht stundenlang weg und lassen Ihren Beagle in der Transportbox!
  • Wenn Sie mit dem Auto verreisen oder gar mit dem Flugzeug fliegen müssen, löst dies keinen zusätzlichen Stress bei Ihrem Hund aus, denn er kennt die Transportbox als sicheren Rückzugsort.

Es ist am besten, wenn Sie so schnell wie möglich mit dem Training beginnen. Hat sich Ihr Beagle erstmal daran gewöhnt, auf Ihrer Couch und Ihrem Sofa zu liegen, ist es schwieriger, ihn an eine Transportbox zu gewöhnen. Beagle glauben dann ganz schnell, sie sind der Herr im Haus und Sie als Herrchen oder Frauchen haben sich nicht einzumischen.

Achten Sie darauf, dass die Transportbox groß genug ist. Ein ausgewachsener Beagle wiegt zwischen 9-12 Kilogramm. Die Box sollte also mindestens 60 cm lang sein. Eine Box, die von vielen Hundebesitzern auf Amazon als sehr gut bewertet wurde, ist die Karlie Transportbox*.

Mehr Infos finden Sie in diesem Training: Hundebox – Eingewöhnung, Verwendung, Training


6. Schlaftraining – so schläft Ihr Beagle die Nacht durch

Jeder Welpenbesitzer kennt das. Der Neuankömmling schläft nachts nicht und hält den ganzen Haushalt wach. Dies ist sehr häufig bei jungen Welpen der Fall.

Sie wissen nicht, wann sie schlafen und wann sie spielen sollen. Es ist wichtig, Ihren Beagle zu einer Schlafroutine zu erziehen, die Ihrer eigenen entspricht.

Es gibt ein paar Schritte, die Sie befolgen müssen, damit Ihr Beagle nachts schläft:

  • Beschäftigen Sie Ihren Beagle den ganzen Tag immer wieder. Welpen brauchen natürlich Ruhepausen, aber sie brauchen auch genügend Beschäftigung und Bewegung. Verteilen Sie die Bewegungsphasen über den ganzen Tag.
  • Lassen Sie sie 3 Stunden vor dem Schlafengehen nicht schlafen oder ein Nickerchen machen. Sonst sind sie nachts topfit.
  • Machen Sie kurz vor dem Schlafengehen noch draußen einen langen Spaziergang.
  • Legen Sie sie in der Transportkiste ab, dimmen Sie das Licht und versuchen Sie, während der Schlafenszeit keine Geräusche zu machen.
  • Stellen Sie sicher, dass sie Geschäft gemacht haben, bevor Sie sie “zu Bett bringen”. Füttern Sie Ihren Beagle ein paar Stunden vor dem Schlafengehen, damit er genug Zeit für die Verdauung hat.

Befolgen Sie diesen Zeitplan genau, wenn Sie einen Welpen haben. Es kann einige Tage oder Wochen dauern, bis Ihr Beagle die Routine verstanden hat. Auf diese Weise können Sie sicherstellen, dass Ihr Beagle später die ganze Nacht durchschläft und Ihren Schlafrhythmus nicht stört.



7. Geben Sie Ihrem Beagle niemals Tischabfälle

Beagles lieben Essen. Sie sind auf der einen Seite Feinschmecker, wie wir. Auf der anderen Seite aber auch Vielfresser, wenn man sie lässt. Manche Lebensmittel, die wir essen, können für sie giftig sein, z.B. Weintrauben, Schokolade, Cola oder Kaffee.

Hunde sitzen oft neben Ihrem Stuhl am Tisch, in der Hoffnung, dass Sie ihnen etwas zu essen von Ihrem Teller geben. Ich weiß, alle Hunde – und auch Beagle – betteln so herzzerreißend mit ihren großen Augen und wollen Leckerbissen vom Essenstisch. Aber viele Lebensmittel sind einfach nicht gut für sie.

Sie sollten Ihren Beagle, und generell alle Hunde, nicht beim Essen füttern, auch wenn es ungefährliche Lebensmittel sind. Hat Ihr Hund das einmal gelernt, wird er immer wieder betteln. Und dann nicht mehr nur mit den Augen. Schnell gewöhnen sich Hunde an, zu bellen oder sogar einfach vom Teller zu stehlen. Das ist besonders unangenehm, wenn sie das dann bei Besuchern machen. Es ist also besser, wenn Sie erst gar keine Erwartungen aufkommen lassen.

8. Beagle sind Kuschelmonster

Beagle sind wegen ihrer Power und Ausdauer oft anstrengend, aber sie sind auch wahre Kuschelmonster. Sich in unsere Wolldecken einzurollen und dort zu liegen, das lieben sie.

Und glauben Sie ja nicht, dass Sie es sich auf dem Sofa gemütlich machen können, und das Sofa für sich haben. Ihr Beagle kommt sofort kuscheln. Das lieben viele Besitzer an ihnen. Beagle sind anhänglich. Nicht nur auf dem Sofa. Sie folgen Ihnen im Haus auch überall hin.

9. Entschuldigen Sie sich schon im Voraus bei den Nachbarn

Beagle sind laut und stimmlich ausdrucksstark. Sie drücken ihre Gefühle gerne aus, indem sie verschiedene Arten von Geräuschen machen. Ja, ich sagte, Geräusche im Plural, weil sie nicht nur bellen; sie jammern, jaulen, schreien, heulen, weinen und so weiter. Und das hört sich dann so an:

Video: 18 Geräusche, die Beagle machen können


Im Laufe der Zeit werden Sie in der Lage sein, ihre Töne zu unterscheiden und ihre Stimmung zu verstehen.

Wenn sie etwas wollen, lassen sie Sie das gerne wissen, indem sie jammern und bellen. Wenn sie wütend oder frustriert sind, bellen sie laut und sogar aggressiv. Wenn sie in einer spielerischen Stimmung sind, können sie laut heulen. Wenn jemand vor Ihrer Haustür steht, ist das wieder ein ganz eigenes Bellen.

Bevor Sie sich einen Beagle zulegen, sollten Sie sich bei Ihren Nachbarn erkundigen, ob das für sie OK ist. Sie sind zwar klein, haben aber ein gewaltiges Stimmorgan. Wenn Sie vorhaben, einen Beagle als Wohnungshund aufzuziehen, sollten Sie auf jeden Fall die Nachbarn informieren. Und Ihren Hund konsequent von Anfang an erziehen.

Lesen Sie dazu auch meinen Artikel: Sind Beagle geeignet für eine Wohnungshaltung? – Ein umfangreicher Leitfaden

Fazit

Die Anschaffung eines Hundes sollte nie spontan geschehen. Aber vor allem bei einem Beagle, der eben besondere Eigenheiten hat, sollten Sie sich vorher gut überlegen, ob Sie ihn aufnehmen. Ja, sie können anstrengend sein. Aber mit einer guten konsequenten Erziehung sind sie gut zu handhaben und einfach zuckersüß. Wie auch immer, ich hoffe, diese Tipps und Ratschläge sind hilfreich für Sie. Alles Gute beim Aufziehen Ihres Kuschelmonsters. Es liegt eine spannende Zeit vor Ihnen.

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Boris Zhitkkov, 123 rf